
Rückschau auf die Studienexkursion
Auf den Spuren der Donauschwaben
Batschka und Banat – Ungarn, Serbien, Rumänien
20.07. bis 28.07.2024
Neue Tipps und Hinweise in Gelb hervorgehoben. 13 Galerien und 7 Videos sind den Programmpunkten zugeordnet.
Die Fotos und Videos sind bitte ausschließlich zum privaten Gebrauch vorgesehen! Verwendung bitte nur nach Rücksprache mit Florian.
Wien – Baja – Subotica/Maria-Theresiopel – Apatin – Bački Gračac/Filipowa – Torschau/Savino Selo – Novi Sad/Neusatz – Vršac/Werschetz – Eșelnița – Eisernes Tor – Băile Herculane/Herkulesbad – Anina/Steierdorf – Oravița/Orawitz – Nițchidorf/Nitzkydorf – Timișoara/Temeswar – Maria Radna – Wien

Die Studienreise „Auf den Spuren der Donauschwaben“ führt in historischen Regionen, die über drei Jahrhunderte von der donauschwäbischen Kultur mitgeprägt wurden. Auf dem Programm stehen zwei Europäische Kulturhauptstädte – Neusatz/Novi Sad in der serbischen Batschka (2022) und Temeswar/Timișoara (2023) im rumänischen Banat –, die ungarische Stadt Baja/Frankenstadt mit seinem Ungarndeutschen Bildungszentrum und das in Serbien gelegene Jugendstil-Kleinod Subotica, Besuche in Dörfern wie Nitzkydorf, dem Geburtsort der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, Hintergrundgespräche und Begegnungen mit Vertretern der deutschsprachigen altösterreichischen Minderheit, Zivilgesellschaft, Bildung und Kultur, historische Gedenkstätten zur Geschichte der Donauschwaben und Österreich-Ungarns.
Neben kulinarischen Genüssen und dem Weinbau in der Region kommt die landschaftliche Schönheit der Region nicht zu kurz: der berühmte Donauengpass, das „Eiserne Tor“, wird mit dem Boot erkundet, der „Banater Semmering“ zwischen Orawitz/Oravița und Steierdorf/Anina mit der Bahn. Aus der dortigen Region, einem historisch bedeutenden Industriegebiet, stammen die Berglanddeutschen. Im einstmals berühmten Kurort Herkulesbad wird ein ganz besonderer „lost place“ Altösterreichs erkundet. Einen weiteren Höhepunkt der Studienreise stellt der Besuch des bekannten Marienwallfahrtsorts Maria Radna dar. Die Frage nach dem Umgang mit dem gemeinsamen Kulturerbe wird uns ständig begleiten.
Unsere Reise
BATSCHKA (UNGARN)
Abfahrt in Wien (7 Uhr , Felderstraße 2, Rathaus Nordseite) nach Baja: Besuch im Ungarndeutschen Bildungszentrum (mit Ulmer Schachtel in Originalgröße) – Vortrag, Hintergrundgespräche und Besichtigung | am Abend: Buffett inkl. traditioneller Fischsuppe | Übernachtung in Baja
In Baja haben uns Prof. Adelheid Manz, Dr. János Mayer und Josef Emmert empfangen, informiert und geführt.

BATSCHKA (SERBIEN)
Buchtipp: Gudrun Hackenberg: Das Geschenk der leeren Hände. Annemarie Ackermann – eine Biografie. Danube Books: Ulm 2024. (Link zur Seite beim Verlag)
„In einer Zeit, in der Frauen im Parlament noch die große Ausnahme darstellen, ist Annemarie Ackermann (1913–1994) eine der ersten weiblichen Bundestagsabgeordneten der jungen Bundesrepublik Deutschland. Als Geflüchtete, Donauschwäbin und Displaced Person werden sie und ihre Familie, mit der sie vor dem Zweiten Weltkrieg als Deutsche in der Batschka (im heutigen Serbien) lebt, im Nachkriegsdeutschland nicht mit offenen Armen empfangen.„
Die Autorin Gudrun Hackenberg und die Tochter Annemarie Ackermanns haben sich auf unserer Donauschwabenreise 2018 kennengelernt. Das Buch ist also auch ein bisschen die Frucht unserer Reise damals 🙂
Sonntag, 21. Juli
Stadtführung in der Jugendstilstadt Subotica/Maria-Theresiopel | Besuch des Berenz-Hauses und des Donauschwäbischen Museums in Apatin, Hintergrundgespräch zur Rettung des donauschwäbischen Kulturerbes | Filipowa/Bački Gračac: Besuch der Gedenkstätte für das Massaker vom 25. November 1944 auf der „Heuwiese“ | Torschau/Savino Selo | Hotelbezug in Novi Sad/Neusatz
In Subotica hat uns Rudolf Weiss, der Vorsitzende des Deutschen Volksverbandes in Serbien empfangen.
Sein Kirchenmuseum in der Herz-Jesu-Kirche und das donauschwäbische Archiv in Apatin hat uns Boris Masić geführt.
Broschüre 70 Jahre Massaker auf der Heuwiese (Filipowa/Bački Gračac)
WDR-Dokumentationen über Filipowa aus dem Jahr 1981 (youtube)
Treffen von Heimatvertriebenen aus Torschau (heute Savino Selo in Serbien) im Oktober 1947 (Zweiteiliger Kurzfilm der Landesfilmsammlung Baden-Württemberg)
(Teil 1) (Teil 2)
BANAT (SERBIEN)
Maximilian Stefan Thaler OPraem hat uns dankenswerter Weise seine Andacht auf der Heuwiese zur Verfügung gestellt.
Montag, 22. Juli
Novi Sad/Neusatz, Hauptstadt der Provinz Vojvodina, Europäische Kulturhaupstadt 2022: Stadtführung, Besichtigung der Festung Peterwardein, Abstecher nach Karlowitz/Sremski Karlovci, Begegnung
In Novi Sad und Rundherum führte uns unterhaltsam und mit klaren Ansagen Bogdanka Ilić.
Das Hintergrundgespräch zur aktuellen Situation in Serbien führten wir mit Gordana Pilipović vom Länderbüro Serbien der Konrad-Adenauer-Stiftung in Belgrad.
Dienstag, 23. Juli
Vršac/Werschetz, historisch bedeutendes Zentrum der Donauschwaben: Stadtbesichtigung mit Domkirche und Bischofspalais, Besuch der städtischen Bibliothek mit wertvollen historischen Beständen zur Geschichte der Stadt und der Region – Weiterfahrt ins rumänische Banat, Hotelbezug in Eșelnița
Die historischen Bestände der Stadtbibliothek zeigte uns Tamaš Fodor.
Von 18. bis 20. Oktober 2024 veranstalten die Donauschwaben Oberösterreich den 1. Internationalen Donauschwäbischen Kongress in Marchtrenk. Weitere Informationen.
Danke für die Hinweise unseres Mitreisenden Gottfried Zwerenz. In diesem Jahr ist eine Donauschwaben-Sondermarke der Österreichischen Post erschienen. Etwas länger existiert bereits die Donauschwaben-Kapelle in der Kaasgrabenkirche.

BANAT (RUMÄNIEN)
Mittwoch, 24. Juli
Eșelnița – Herkulesbad/Băile Herculane, einst berühmter Kurort der Donaumonarchie, Besichtigung der ehem. Neptunbäder und Kennenlernen des Projektes zur Rettung des historischen Ensembles | Bootsfahrt auf der Donau, beim vielleicht imposantesten Taldurchbruch Europas rund um das Naturschutzgebiet Eisernes Tor. Hier illegal die Donau zu überqueren war für einige Menschen auch die Rettung aus der Diktatur.
Pension Septembrie und Pension Mai Danube
Im September ging in Florians Blog „Aus der Mitte Europas“ auf derstandard.at ein Beitrag über Herkulesbad online:
Herkulesbad: Ein Kulturdenkmal vor dem Untergang
zum Blogeintrag
Das Neptun-Bad in Herkulesbad hat uns Projektinitiatorin und Leiterin Oana Chirilă gezeigt. (Zur Website des Projekts)
Donnerstag, 25. Juli
Eșelnița – Fahrt mit der „Banater Semmeringbahn“ (1863 eröffnet) von Anina/Steierdorf nach Oravița/Orawitz | Besuch in Nițchidorf/Nitzkydorf, dem Geburtsort der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller: Dorfrundgang, Treffen mit Einheimischen, Abendessen im Dorf | Hotelbezug in Timișoara/Temeswar
In Nitzkydorf führte uns die Dorfälteste und Denisa Draghici.
Freitag, 26. Juli
Temeswar, historische Hauptstadt des Banats, Europäische Kulturhauptstadt 2023: Stadtbesichtigung und Begegnungen, u. a. katholischer Dom, orthodoxe Kathedrale, große Synagoge, Hintergrundgespräche
Im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus hießen uns Ana-Maria Dascalu und Bogdan Dascalu willkommen.
Durch Temeswar führte uns der nette und kompetente Dan Codre.
Samstag, 27. Juli
Straßenbahnfahrt in die historische Vorstadt Temeswars (Fabric), Vaporettofahrt auf der Bega | Fahrt zur Basilika Maria Radna, dem bedeutendsten römisch-katholischen Wallfahrtsort in der Region | Weinverkostung auf einem Weingut
Zur Website des Weinguts Balla Geza.
Sonntag, 28. Juli
Abfahrt aus Temeswar – Ankunft in Wien am späten Nachmittag
Stand: 5. Oktober 2024
Auf seinem Youtube-Kanal hat unserer Mitreisender Michael Huber-Kirchberger einige Berichte von unserer Studienreise aufgenommen.
LESETIPPS
Gerhard Seewann, Michael Portmann: Donauschwaben. Deutsche Siedler in Südosteuropa. DKF Potsdam 2020. (Link zur Buchseite beim DKF Potsdam)
Irina Marin: Kleine Geschichte des Banats. Umkämpfte Grenzen im östlichen Europa. Pustet Verlag/IKGS München 2023 (Verlagsseite)
Konrad Gündisch, Tobias Weger: Temeswar/Timisoara. Kleine Stadtgeschichte. Pustet Verlag/IKGS München 2023 (Verlagsseite)
Ágnes Ózer: Neusatz/Novi Sad. Kleine Stadtgeschichte. Mit einem literarischen Essay von László Végel. Pustet Verlag Regensburg 2022 (Verlagsseite)
Mariana Hausleitner: Die Donauschwaben 1868–1948. Ihre Rolle im rumänischen und serbischen Banat. Steiner: Stuttgart 2014 (Blick ins Buch)
Dr. Dr. h.c. Florian Kührer-Wielach
Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München (IKGS), Historiker
MMag. Traian Almașan
Arte Travel, Cluj-Napoca/Klausenburg,
Reiseveranstalter und staatlich geprüfter Reiseführer
Preise
1495 Euro (DZ)
Einzelzimmerzuschlag: 285 Euro
Anmeldung
bis 31.5.2024 an kuehrer@ikgs.de
Wir empfehlen den Abschluss einer Reiseversicherung, insbesondere einer Stornoversicherung, da wir aufgrund der bereits getätigten Buchungen und Bestellungen keine Refundierungen für einen Nichtantritt der Reise vornehmen können. Einige Kreditkartenanbieter und auch Automobilclubs haben bestimmte Versicherungsprodukte in ihren Paketen inkludiert. (Stornoversicherungen aber nicht unbedingt.) Gute Erfahrungen gibt es mit diesen beiden Versicherungen, die auch relativ unkompliziert online abzuschließen sind:
Leistungen
– Transport ab/bis Wien im modernen Reisebus mit Klimaanlage, Mikrofon und „Reisebibliothek“
– 8 x Unterkunft mit Halbpension (Frühstück und Abendessen) in Hotels der gehobenen Mittelklasse und Familienpensionen (1 x in Ungarn, 2 x in Serbien und 5 x in Rumänien)
– Abendessen bei der Gemeinde in Nitzkydorf
– Weinverkostung mit Abendessen
– Professionelle, fachkundige und organisatorische Begleitung durch Dr. Florian Kührer-Wielach und Mag. Traian Almașan während der gesamten Reise
– alle Eintrittskarten wie im Programm beschrieben
– deutschsprachige Guides für die Stadtführungen in Subotica, Novi Sad/Neusatz und Timișoara/Temeswar
– Fahrt mit der „Banater Semmeringbahn“ Steierdorf-Orawitz, inklusive Lunchpaket
– Treffen mit Vertretern des Projektes „Herculane Project“ in Herkulesbad
– Treffen mit der lokalen Gemeinde in Nitzkydorf, einem Vertreter der Stadtbibliothek in Werschetz sowie weitere Begegnungen
Die Studienexkursion wir in Zusammenarbeit mit dem Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München und Arte Travel, Klausenburg/Cluj-Napoca (Traian Almașan) organisiert.
Wir danken den verschiedenen donauschwäbischen Einrichtungen und Verbänden für die Bewerbung der Studienreise.
Die Studienreise wird auch dieses Jahr als Seminar der ÖCV-Bildungsakademie angeboten.





































































































































